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Channel: Ein Herz für Bio - Bio+Fair
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Thema Fair: Der Faire Handel ist längst nicht mehr das, was er einmal war!

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Als der Gedanke "Handel statt Hilfe" vor über 40 Jahren aufkam, da wollten Aktivisten für die Dritte Welt Entwicklungspartner vor dem Welthandel „beschützen" und ihnen einen besseren - einen fairen - Preis für ihre Ware wie Kaffee, Kakao, Rohrzucker oder Reis zahlen. Heute holt sich der Markt seinen Preis.

Und da schlagen nicht nur die Themen Börsenspekulation mit Lebensmitteln und das leidige Thema des so genannten Bio-Sprits zu Buche. Fachleute jeglicher Herkunft haben erkannt, dass die Schere zwischen der Lebensmittelnachfrage und dem Angebot auf Dauer eine lukrative Verdienstquelle sein wird - ohne dass man selbst etwas dazu beitragen muss.

Die aktuellen Preise für guten Bio-Kaffee der begehrten Sorte Arabica liegen heute meist deutlich über dem, was in unterschiedlichen Statuten als fairer Preis bezeichnet wird. Die Einkaufs- und Weltmarkt-Preise für viele tropische und subtropische Bio-Waren liegen heute bereits in Bereichen, die nun wirklich sehr fair aussehen. Aber sind sie deshalb auch fair?

Die Preise wären dann fair, wenn Sie tatsächlich auch mehrheitlich bei den Erzeugern ankämen. Das aber tun sie nicht. In der Regel schöpfen Groß- und Zwischenhändler hat die Hälfte des an der den Waren-Börsen notierten Preises für sich ab und bei dern eigentlichern Produzenten bleibt längst nicht der Gewinnanteil zurück, den sie benötigten, um ihre Plantagen zu modernisieren und die Basisbehandlung der Produkte auf dem neuesten Stand zu halten. Ein gutes Beispiel ist etwa der Kakaoanbau in Ecuador - dessen Ernteerträge gehen seit Jahren ständig zurück, weil die Bewirtschafter der Plantagen nicht in Neuanpflanzungen investieren oder besser gesagt investieren können.

Fairer Handel ist heute also nicht einmal mehr die Frage des Preises, der gezahlt wird, sondern ganz klar die Frage, wohin die Einnahme fließt. Und diese kritische Frage ist bei Weizen und Mais aus Europa letztlich genauso relevant wie bei Kakao, Kaffee, Tee, Rohrzucker oder Reis. Übergreifend gefragt sind sinnvolle Marktmechanismen für die Landwirtschaft. Damit ist bei der Fairnis eigentlich nicht mehr der gezahlte Preis das Entscheidende, sondern wohin er fließt. Und da sichert nur eine Kombination aus Handels- und Projektpartnerschaft die faire Verteilung der Einnahmen Alle diejenigen, die in diesem Tagen ihre Fair-Siegel vergeben, sollten sich einmal kritisch fragen, wie zukunftsfähig ihre Ansätze sind.

 

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